Corporate Responsibility Interface Center (cric e. V.) | Verein zur Förderung von Ethik und Nachhaltigkeit bei der Geldanlage

gründe

Viele Investor:innen möchten mit ihrer Kapitalanlage einen positiven Beitrag zu Umwelt und Gesellschaft leisten, Risiken vermeiden, eigene Werte umsetzen und Impact erzielen. Und auch zugleich oder zuvorderst ihre finanzielle Kriterien und Anforderungen wie Sicherheit, Risiko und Liquidität adressieren:

Investitionsbedarfe:

Der Investitionsbedarf in die die sozial-ökologische Transformation von Wirtschaft benötigt alleine für das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2050 jährlich zusätzliche Investitionen von 1 Billionen US-Dollar. Alleine für Deutschland schätzt die KfW 500 Mrd. Euro um bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen. Hinzu kommen schon heute hohe Klimawandelanpassungskosten, und die Finanzierung des Wandels in allen Sektoren: Mobilitätswende, Energiewende, Bauwende und strukturelle Erneuerung der Wirtschaft.

Risikomanagement:

Ethisch-nachhaltig zu investieren wird zunehmend wichtiger um Risiken zu vermeiden. Der Klimawandel bzw. die Klimarisiken werden zunehmend veritabler Bestandteil der Risikoanalyse von Finanzanalyst:innen.

Physische Risiken, wie etwa Naturkatastrophen und Extremwetterereignisse (z.B. Dürren, Waldbrände, Überschwemmungen, Niedrigwasser). Bei Unternehmen kann dies alle Bereiche treffen, Risiken für Standorte, bis hin zu globalen Lieferketten.

Transitorische Risiken, wie zu erwartende gesetzgeberische Änderungen über z.B. Verbote ehemaliger Technologien und Rohstoffe, Einführung und Erhöhung von Abgaben und Steuern sowie auch mögliche Effekte von verändertem Verhalten von Investor:innen und Verbraucherinnen.

Eigene Werteorientierung:

Viele  Investor:innen sind aufmerksamer hinsichtlich der eigenen Werteorientierung und derer Umsetzung auch bei der eigenen Kapitalanlage geworden. Eine Vielzahl von Leitfäden und Handreichungen haben sich in den letzten Jahren, auch von katholischer und evangelischer Seite entwickelt, die Orientierung für die Umsetzung eigener Werte gibt.

Link zu werte-orientierten Rahmenwerken

Steigende regulatorische Anforderungen:

Das Pariser Klimaabkommen und die Sustainable Development Goals bereiteten den Auftakt, die EU folgte beginnend im Jahr 2018 für den Finanzsektor mit ihrem EU Aktionsplan: Finanzierung nachhaltigen Wachstums. Dieser hat drei übergeordnete Ziele, wie die Mobilisierung von Kapitalströmen, Risiko-Managent aus dem Klimawandel sowie Transparenz und langfristige Orientierung.

Seit dem folgen Regulierungen für Unternehmen, Finanzhäuser, Investierende, wie z.B. die EU-Taxonomie, MIFID und steigende Reportinganforderungen über die CSRD-Richtlinie (EU-Corporate Sustainability Reporting Directive), die NFRD-Richtlinie oder ESRS (European Sustainabiltiy Reporting Standards). Diese Entwicklung wird weitergehen und so gibt es weitere globale Rahmenwerke, wie bspw. von der Global Reporting Initiative (GRI), Der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) oder den International Financial Reporting Standards Foundation (IFRS). Diese Regulierungen zeigen schon heute einen stärkeren Pfad hin zu Nachhaltigkeit auf, auch wenn Klimarisiken hier oft im Vordergrund stehen.